Arvanis

Arvanis, Runenprophet des Stammes Val’Tharas, ist keine Stimme des Befehls, sondern eine des Wissens. Er spricht in Gleichnissen, in Bruchstücken der Zeit, in Visionen, die wie Träume klingen – und dennoch von erschütternder Klarheit sind. Seine Augen leuchten nicht, sie sehen. Sie blicken über die Gegenwart hinaus, in Pfade, die nur wenige betreten dürfen.

Die Eldari seiner Gemeinschaft vertrauen ihm nicht nur, sie verlassen sich auf ihn. Denn Arvanis spürt die Störungen, bevor sie die Realität berühren. Er ist kein Krieger, sondern ein Lenker – und wenn er den Speer erhebt, dann nicht aus Wut, sondern aus Notwendigkeit. Seine Verbindung zur lebenden Welt Ishandriels ist tief. Zu tief, um zu gehen. Und zu stark, um tatenlos zu bleiben.

Als der erste Schatten fiel – noch bevor die fremden Schiffe die Atmosphäre durchbrachen – hörte Arvanis das Flüstern der Bäume verstummen. Ein Schweigen in der Symbiose. Eine Störung in der Harmonie des Planeten. Ishandriel, uralt und lebendig, sprach zu ihm in Visionen voller Rauch, Asche und blutender Wurzeln.

Er versammelte die Ältesten, zeichnete uralte Runen in das Moos unter dem Weltenbaum und sprach die Prophezeiung aus: „Drei Flammen werden fallen. Eine aus dem Zorn, eine aus dem Trug, eine aus dem Hunger. Und das Lied der Welt wird verstummen, wenn wir nicht antworten.“

Er ließ Wächter:innen ausbilden, schickte Waldläufer:innen in die Dunkelheit, und rief Vaelarion und die Aspektkrieger:innen zur Versammlung. Denn Arvanis weiß: Diese Invasion ist keine Schlacht um Raum oder Macht. Es ist ein Krieg um die Seele des Planeten. Und seine Pflicht ist nicht der Sieg, sondern die Wahrung des Gleichgewichts.